Was ist eine eSIM? Und wie funktioniert sie?

Privatsphäre
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An eSIM embedded into a phone.

Als Apple im Jahr 2022 die iPhone 14-Serie vorstellte, sorgte eine Funktion der US-Modelle für Aufmerksamkeit: die exklusive Nutzung von eSIM. Keine physische SIM-Kartenhalterung mehr, kein Tauschen der winzigen Goldkarte und keine Gefahr mehr, die Karte auf Reisen zu verlieren.

Seitdem hat sich die Anzahl der Hersteller und Netzbetreiber, die eSIM in ihren Modellen implementieren, so stark erhöht, dass eSIMs mittlerweile an Automaten neben Snacks und Getränken in Flughäfen und Terminals erhältlich sind.

Heutzutage gehören eSIMs genauso auf die Reise-Checkliste wie Reisepass, Ladegeräte oder Zahnbürste. Schluss mit hohen Roaming-Gebühren oder der Suche nach WLAN in Einkaufszentren oder Restaurants, nur um in Kontakt mit der Heimat zu bleiben. Mit eSIM ist Reisen einfacher geworden.

Lesen Sie weiter, um alles über die eSIM-Technologie zu erfahren.

Was ist eine eSIM?

eSIM steht für „embedded SIM“. Es handelt sich dabei um eine SIM-Karte (Subscriber Identity Module), die direkt auf der Hauptplatine Ihres Geräts eingebettet ist. Sie kann nicht entfernt oder in ein anderes Gerät eingesetzt werden.
Eine eSIM bietet dieselbe Funktionalität wie eine herkömmliche SIM-Karte. Der Unterschied besteht darin, dass eine eSIM umprogrammierbar ist. Das bedeutet, dass Sie Ihren Mobilfunkanbieter wechseln können, ohne etwas Physisches auszutauschen – alles geschieht elektronisch auf Ihrem Gerät.

Derzeit gibt es die eSIM meist in einem Dual-SIM-Setup: Eine physische SIM-Karte wird weiterhin als primäre SIM benötigt, während die eSIM als zweite SIM fungiert. Einige Hersteller (wie Apple in den USA) haben jedoch den Schritt gewagt, physische SIM-Kartensteckplätze in neueren Modellen vollständig zu entfernen. Diese Telefone unterstützen nur noch eSIM.

Arten von SIM-Karten

Eine SIM-Karte dient dazu, Sie im Mobilfunknetz Ihres Anbieters zu identifizieren, sodass Sie Anrufe tätigen und SMS senden können.
Traditionell sind SIM-Karten physische Karten, die entfernt und in andere Telefone eingesetzt werden können. Wenn Sie ein neues Telefon kaufen, können Sie die SIM-Karte aus dem alten Telefon entnehmen und in das neue Gerät einsetzen. Alle Informationen auf der SIM-Karte, wie Ihre Telefonnummer, Textnachrichten und Kontakte, werden mitgenommen. Möchten Sie jedoch den Mobilfunkanbieter wechseln, benötigen Sie eine neue SIM-Karte.

Es gibt drei Haupttypen physischer SIM-Karten: Standard-SIM, Micro-SIM und Nano-SIM – jede kleiner als die vorherige. In den letzten Jahren ist eSIM als neue Art von SIM-Karte auf den Markt gekommen.

Mehr erfahren: Ultimativer Leitfaden zur mobilen Sicherheit für iPhone und Android

Unterschiede zwischen herkömmlicher SIM und eSIM

MerkmaleSIMHerkömmliche SIM
Physische FormDigitalPlastikkarte mit Chip
NetzwerkprofileMehrere ProfileEin Profil zur Zeit
InstallationDigitaler Download und AktivierungPhysisches Einsetzen
Wechsel des AnbietersAus der Ferne möglichNeue SIM erforderlich
Nutzung auf ReisenLokale Anbieter einfach hinzufügbarLokale SIM-Karte erforderlich
KompatibilitätNur neuere GeräteMit den meisten Geräten kompatibel
Support durch AnbieterNicht universellWeit verbreitet
ÜbertragbarkeitDigitaler Transfer erforderlichEinfach entnehmen und einsetzen
PlatzbedarfKein physischer Slot erforderlichBenötigt Steckplatz
Verlust-/SchadensrisikoKann nicht verloren gehenVerlust oder Schaden möglich
Notfall-BackupKein physischer Transfer möglichSchnell übertragbar

Wie funktioniert eine eSIM?

  1. Die Nutzung einer eSIM erfolgt in etwa so:
  2. Bestellen Sie einen eSIM-Tarif auf der Website oder in der App eines Mobilfunkanbieters.
  3. Der Anbieter sendet Ihnen per E-Mail oder direkt über seine Website/App einen QR-Code und weitere Informationen.
  4. Scannen Sie den QR-Code oder geben Sie die Informationen ein, um Ihre eSIM zu aktivieren.

Welche Geräte unterstützen eSIM?

Die meisten modernen Smartphones unterstützen eSIM in einem Dual-SIM-Setup, bei dem eine physische SIM-Karte weiterhin erforderlich ist, während die eSIM als sekundäre SIM fungiert. Seit der Einführung der iPhone-14-Serie in den USA verzichten diese Geräte jedoch vollständig auf physische SIM-Kartensteckplätze und unterstützen ausschließlich eSIM.
Allerdings ist eSIM nicht überall nutzbar, da einige Länder wie China diese Technologie nicht unterstützen. In solchen Fällen könnte ein separates Gerät erforderlich sein, falls Sie ein reines eSIM-Telefon besitzen und eine physische SIM einsetzen müssen.

Vorteile von eSIM

  1. Mehrere Nummern auf einem Gerät nutzen

Möchten Sie eine Nummer für die Arbeit und eine andere für den privaten Gebrauch nutzen? Mit einer eSIM können Sie mehrere Nummern und Tarife auf einem Gerät haben. Sie können bequem zwischen den Nummern wechseln, ohne verschiedene SIM-Karten zu verwalten oder gar mehrere Telefone mit sich herumzutragen.

  1. Einfacherer Wechsel des Mobilfunkanbieters

Wenn Sie einen besseren Tarif finden und den Anbieter wechseln möchten, mussten Sie bisher Ihre alte SIM-Karte entfernen und eine neue einlegen, die Sie möglicherweise in einem Geschäft abholen mussten. Mit eSIM können Sie durch das einfache Scannen eines QR-Codes einen neuen Anbieter oder eine neue Nummer aktivieren. Der gesamte Prozess dauert nur wenige Minuten.

  1. Schutz vor Identitätsdiebstahl

Wenn Sie ein Telefon mit physischer SIM-Karte verlieren, kann der Finder Ihre SIM-Karte herausnehmen und in einem anderen Telefon verwenden, um sich als Sie auszugeben, Anrufe zu tätigen oder Nachrichten zu senden. Mit eSIM ist dies nicht möglich. Auch sogenannte SIM-Swapping-Angriffe, bei denen Betrüger Ihre Telefonnummer auf eine andere SIM umleiten lassen, sind mit eSIM ausgeschlossen.

  1. Verbesserter Schutz für Ihr Gerät

Geräte, die ausschließlich eSIM nutzen (wie das iPhone 14), haben keine SIM-Kartensteckplätze mehr. Das bedeutet, es gibt eine Öffnung weniger im Gehäuse, durch die Staub oder Wasser ins Innere gelangen und Schäden verursachen könnten.

Nachteile von eSIM

  1. Einfachere Nachverfolgung durch Netzbetreiber

Mit einer herkömmlichen SIM-Karte können Sie diese entfernen, um Ihre Nachverfolgbarkeit durch den Mobilfunkanbieter zu reduzieren (obwohl es dennoch andere Möglichkeiten zur Verfolgung gibt). Bei eSIM ist Ihr Gerät ständig mit dem Netz verbunden und damit leichter nachverfolgbar.

  1. Schwierigere Datenübertragung

Wenn Sie ein neues Telefon kaufen, können Sie bei herkömmlichen SIM-Karten einfach die Karte entnehmen und in das neue Gerät einsetzen. Bei eSIM ist das nicht möglich. Sie müssen Ihre Daten aus der Cloud herunterladen und wiederherstellen, was zeitaufwändiger sein kann.

  1. Höheres Risiko bei Datenlecks

Während bei herkömmlichen SIM-Karten alle Daten ausschließlich auf der Karte gespeichert sind, liegen eSIM-Daten auf Backend-Servern des Netzbetreibers. Dies birgt ein höheres Risiko für Datenlecks oder Hackerangriffe.

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FAQ: Alles über eSIM

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Anton ist ein Verfechter der Privatsphäre und persönlichen Autonomie. Deswegen schreibt er hier u. a. zu diesen Themen.